Im Sommer läuft der Vertrag von Manuel Neuer beim FC Bayern aus. Gespräche über eine Verlängerung werden zeitnah nicht stattfinden.
Nur das Sportliche im Blick: Manuel Neuer.
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Aus Paris berichtet Mario Krischel
Eine Erkenntnis der Bayern-Reise nach Frankreich lieferte Vincent Kompany bereits am ersten Tag, rund 26 Stunden vor dem Aufeinandertreffen mit Champions-League-Sieger PSG und vermutlich unfreiwillig. Und zwar lautet die wie folgt: Der Trainer des deutschen Rekordmeisters schaut auf seine Armbanduhr, um zu erfahren, welcher Monat gerade ist.
Als Kompany am Montagabend auf sein Handgelenk blickte, hatte er sich jedenfalls erinnert: Im November sind wir aktuell. Und im November, das war die viel wichtigere Botschaft, ist es noch relativ egal, wie es um die Zukunft von Manuel Neuer bestellt ist. Der übrigens, wenn Kompany nochmal etwas länger auf die Uhr schaut, genau 14 Tage älter ist als sein Trainer. Und immer noch einer der besten Torhüter Europas.
Neuer absolviert gerade seine 15. Saison beim FC Bayern, und nachdem er infolge seiner schweren Beinverletzung ein paar nachvollziehbare Problemchen hatte, wirkt es spätestens seit der Klub-WM so, als stünde da kein bald 40-jähriger, sondern eher ein 29-jähriger Schlussmann zwischen den Pfosten.
Letztmals hatte der ehemalige Nationaltorwart im Februar dieses Jahres um eine Saison bis 2026 verlängert, heißt: Im Juni läuft auch dieser Vertrag wieder aus. “Ich bin total entspannt”, versichert Neuer selbst. “Es wird wichtig sein, wie es mir geht. Ich lasse mir da Zeit.” In diesem Jahr wird es zu keiner Entscheidung mehr kommen, Gespräche sollen ähnlich wie bei Harry Kane im kommenden Frühjahr anvisiert werden.
Mehr oder weniger vier Faktoren macht Neuer fest, die seine Entscheidung maßgeblich beeinflussen werden: “Es ist sicherlich eine Frage der Gesundheit, der Fitness, der Motivation. Und auch was in der nächsten Saison dann passiert mit dem Verein.”
Wichtig ist, dass er jetzt Spaß hat.
Setzt der FC Bayern seine Entwicklung unter Kompany kontinuierlich fort? Bleiben Schlüsselspieler wie Kane oder Michael Olise? “Das ist jetzt noch viel zu früh”, findet Neuer und sagt ehrlich: “Ich kann diese Frage im Moment noch nicht beantworten.” Aber “sprechen kann man natürlich immer.”
Auch der Trainer übt (ohne Blick auf die Uhr) keinerlei Zeitdruck auf seinen Kapitän aus. “Wichtig ist, dass er jetzt Spaß hat”, meint Kompany. “Dass er weiter solche Leistungen bringt.” Und dann kommt “irgendwann der Moment, in dem das besprochen wird”.
Kompany weiß es aus eigener Erfahrung, dass der Druck auf oder der Wunsch nach dem nächsten Vertrag für eine lange Zeit in der Karriere eine Rolle spielt, hauptsächlich aber, “bevor du 30 wirst”. “Irgendwann kommt so eine Phase in deiner Karriere, in der es ums Gefühl und um Leistungen geht.” Und wenn Kompany dann aktuell auf seine Uhr schaut, stellt er fest: “Das ist im November noch kein Thema.”
