Vorfreude bei den Wartenden
Schon kurz nach der Bekanntgabe, dass das Festgelände um 17.30 Uhr wieder öffnet, bilden sich an den Eingängen Schlangen. Am Haupteingang sind die Ersten Sophie Moggridge, ihr Partner, ihre Schwester und deren Freundin. Sie sind aus Kanada erst vor Kurzem nach Heidelberg gezogen, für alle ist es die erste Wiesn. Dass sie die Ersten in der Schlange sind, ist reines Glück: Sie waren schon um 9.30 Uhr mal hier, sind dann aber zum Chinesischen Turm und hatten danach einfach gutes Timing. Ihr Ziel, wenn das Gelände in einer Stunde öffnet: das Schützenzelt. Sicherheitsbedenken haben sie keine.
Ähnlich geht es Paulina Wulff, 26, und ihren Erasmus-Freunden, die etwas weiter hinten in der Schlange stehen. Ein paar von ihnen sind aus Nordrhein-Westfalen und Österreich angereist. Sie haben noch in der S-Bahn von der Sperrung erfahren und sind gleich in den Olympiapark. Kurz nach 15 Uhr haben sie sich dann in einem Supermarkt in der Nähe des Geländes bereitgehalten. Nun wollen sie das Schottelhamel- oder Hacker-Festzelt ansteuern. Und nein, Angst um ihre Sicherheit haben auch sie nicht.
Peter Röckl, 66, der aus der Nähe von Regensburg kommt, hat sich die Zeit auf dem Marienplatz vertrieben, nun will er auf die Oide Wiesn, da sei es nicht so voll. Wobei er ohnehin davon ausgeht: “So richtig voll wird’s heute nicht mehr werden.”
Auch Tobi, Sophie und Martin, drei Marstall-Bedienung, sind sich da nicht sicher. Sie haben zwar einen reservierten Bereich, aber man wisse ja nie, ob die Leute nach so einem Tag noch Lust haben zu feiern. Sie für ihren Teil sind jedenfalls bereit, die Ansage vom Zelt war schon Stunden zuvor, dass sich alle Bedienungen bereithalten sollten. Sie kommen deshalb gerade vom Pizza-Essen, aber jetzt müssen sie los. Ihr Service muss schließlich noch vorbereitet werden. Dass sie ein wenig Arbeitszeit verloren haben, ärgert sie aber nicht. “Sicherheit geht vor”, betont Sophie.
