Titelverteidiger VfB Stuttgart ist nach einem Sieg beim Zweitligisten VfL Bochum ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Unglücksrabe auf Seiten des VfL war Philipp Strompf.
Vor 25.940 Zuschauern im Ruhstadion brachte der Verteidiger die Stuttgarter mit einem Eigentor in Führung und flog kurz vor dem Pausenpfiff nach einer Notbremse vom Platz (45.+1, nach Videobeweis). Deniz Undav nutzte die Überzahl gleich nach der Pause und machte das 2:0 (47.) für den VfB. Dabei blieb es dann auch
Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß sagte hinterher im Interview mit der Sportschau: “Das war für uns ein sehr guter Spielverlauf. Wir gehen früh in Führung und dann mit Überzahl in die Halbzeitpause. Wir machen dann früh das 2:0. So ist jetzt heute gar nichts aufgekommen gegen eine Mannschaft, die gefährlich ist, die einfach gut ist. So sind wir froh, dass wier hier heute weitergekommen sind.”
Bochums Torwart Timo Horn sagte zum Eigentor: “Das war sehr unglücklich. Das war sehr bitter und hat die Niederlage dann eingeleitet.” Sein Team habe aber “über weite Strecken, ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht.”
Strompf trifft ins eigene Tor
Die erste gute Chance hatten die Bochumer. Kjell Wätjen nahm auf der linken Seite Fahrt auf, zog dann in die Mitte und schoss knallhart auf den kurzen Pfosten, doch Stuttgarts Jeff Chabot klärte fast schon heldenhaft per Kopf. Auch bei der anschließenden Ecke wurde es gefährlich, doch VfB-Torwart Fabian Bredlow klärte gegen Noah Loosli.
Doch das frühe Tor machten die Stuttgarter. Bochums Strompf verlängerte mit dem Kopf einen weiten Einwurf von Ramon Hendriks unhaltbar für seinen Torwart Timo Horn ins lange Eck.
Bochum lässt Chancen liegen
Danach kontrollierten die Schwaben die Partie und spielten geduldig nach vorne, die gut gestaffelten Bochumer ließen aber kaum etwas zu. Und sie setzten nach vorne Nadelstiche. In der 20. Minute wäre fast der Ausgleich gefallen. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld wurde Farid Alfa-Ruprecht auf die Reise geschickt, lief allein aufs Stuttgarter Tor zu, sein Heber über den aus seinem Kasten herausstürmenden Bredlow ging aber vorbei.
Und der VfL blieb bissig. Nachdem sich Wätjen auf dem linken Flügel schön durchgesetzt hatte, verpassten in der Mitte Alfa-Ruprecht und Francis Onyeka nur knapp den Ausgleich. Und als Finn Jeltsch dann ausrutschte, ging Wätjen erneut aufs Tor zu, sein Abschluss geriet aber zu schwach. Der VfB war in dieser Phase fehleranfällig, was Bochum aber eben nicht ausnutzen konnte.
Eigentorschütze Strompf fliegt vom Platz
Kurz vor der Pause wurde der Abend für Eigentorschütze Strompf dann endgültig zum Desaster. Nachdem er sich das Leder als letzter Mann bei der Ballannahme zu weit vorgelegt hatte, senste Strompf Deniz Undav um. Schiedsrichter Florian Badstübner zeigte erst die gelbe Karte und entschied nach VAR-Hinweis und Ansicht der Bilder dann auf Platzverweis.
Dabei konnte der VfL insgesamt zufrieden sein mit seiner Leistung im ersten Durchgang, der Pausen-Rückstand durch ein Eigentor war deshalb mehr als unglücklich.
Undav trifft kurz nach der Pause
Doch gleich nach Wiederanpfiff dann die kalte Dusche für die Gastgeber. Nach einer Flanke von links von Jamie Leweling traf Undav per Kopf.
Die Stuttgarter Spieler um Torschützen Deniz Undav (v. l.) bejubeln das 0:2 in Bochum
0:2 hinten und einen Mann weniger – für die Bochumer geriet das Spiel zur Herkulesaufgabe. Und die Stuttgarter machten das, was man als Bundesligist in einer solchen Situation eben so macht – sie ließen Ball und Gegner laufen. Die Bochumer waren fast nur noch in der Defensive beschäftigt, an einen Anschlusstreffer war nicht zu denken. Klare Torchancen für die Schwaben gab es gegen tiefstehende Bochumer aber nicht mehr.
In der Schlussviertelstunde versuchten es dann die Bochumer nochmal, kamen allerdings allenfalls zu Halbchancen, die der VfB lock wegverteidigte. Und irgendwann plätscherte die Partie dann nur noch ihrem Ende entgegen.
Stuttgart jetzt gegen die Bayern
Für Bochum geht es am Samstag mit der Zweitliga-Partie gegen Arminia Bielefeld (13 Uhr) weiter. Stuttgart empfängt in der Bundesliga um 15.30 Uhr den FC Bayern. Die Pokal-Auslosung findet am Sonntag statt (19.15 Uhr) und wird live in der Sportschau übertragen.
