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Was für einen BVB-Erfolg in München spricht – und was dagegen

Der Rekordmeister steuert seinem 35. Meistertitel entgegen. Die Gegner der Bayern finden kaum Mittel. Allerdings war der BVB zuletzt ebenfalls nicht so einfach zu knacken – auch nicht für Harry Kane.

Defensiv-Garant, Offensiv-Garant: Nico Schlotterbeck (li.) soll am Samstagabend Harry Kane (re.) eindämmen.

IMAGO/Philippe Ruiz

Für die bisherigen Gäste in der Allianz-Arena war die Fahrt nach München wie der Zahnarztbesuch eines Patienten, der die Prophylaxe sträflich vernachlässigt hat: eine unangenehme, schmerzhafte und nicht enden wollende Angelegenheit. Der Schlusspfiff erlöste sowohl Leipzig beim Saisonauftakt (0:6) als auch die beiden Nordklubs Hamburg (0:5) und Bremen (0:4). Immerhin hatte die Tortur in der bayerischen Landeshauptstadt auch etwas Heilsames: Alle drei Teams verloren in der Folge kein Spiel mehr.

Bayern zu Hause seit 466 Minuten ohne Gegentor

Dass ein Besuch beim Rekordmeister für die jeweiligen Gegner nicht vergnügungssteuerpflichtig ist, weiß man nicht erst seit diesem Sommer. Saisonübergreifend gewann die Elf von Vincent Kompany die jüngsten fünf Heimspiele jeweils zu null. Seit 466 Minuten haben die Bayern im eigenen Stadion kein Gegentor mehr kassiert.

Der letzte Gegner, dem die Bayern nicht den Zahn ziehen konnten, war aber – der kommende Gegner aus Dortmund. Am 29. Spieltag der Vorsaison drückte BVB-Verteidiger Waldemar Anton in der 75. Minute einen abgewehrten Guirassy-Abschluss zum 2:2-Endstand über die Linie und sorgte für das letzte Tor und den letzten Punkt eines Auswärtsteams in München.

Hummels und Schlotterbeck stoppten Kane und Co.

Der aktuelle Tabellenzweite war außerdem der bisher letzte Gegner des Rekordmeisters, der in der Allianz-Arena kein Gegentor hinnehmen musste. Zuletzt traf der Tabellenführer 23 Heimspiele hintereinander immer ins Schwarze. Abgesehen vom 1:1 gegen Leverkusen am 5. Spieltag der Vorsaison bejubelte das Team sogar immer mindestens zwei Treffer. Im Schnitt verwöhnte die Offensiv-Maschinerie der Bayern ihre Anhänger mit 3,2 Toren pro Heimspiel in diesem Zeitraum.

Am 27. Spieltag 2023/24 brachte jedoch die an diesem Abend überragende Innenverteidigung mit Mats Hummels und Nico Schlotterbeck die Münchner Angriffsreihe zur Verzweiflung. Während beim BVB Karim Adeyemi und Julian Ryerson FCB-Keeper Manuel Neuer überlisteten, kamen bei der Tuchel-Elf weder Harry Kane noch Thomas Müller oder Jamal Musiala zur Geltung. Kurz vor Schluss schienen die Bayern dann doch noch den BVB-Riegel geknackt zu haben, als Kane eine Mazraoui-Flanke einnickte, doch der VAR pfiff den Treffer des Engländers wegen einer hauchzarten Abseitsstellung zurück. Damit blieb es beim 0:2 aus Sicht der Bayern.

Kein Kane-Treffer, kein Sieg

Für Kane war die Niederlage die erste von drei torlosen Partien in Folge gegen Dortmund. Sonst gelang es nur Leverkusen, den englischen Nationalstürmer in den jüngsten drei Begegnungen zu stoppen. Eine weitere Parallele: Weder gegen die Werkself noch gegen die Borussia punkteten die Bayern ohne Kane-Treffer (je zwei Remis, eine Niederlage).

Im ersten Aufeinandertreffen hatte die BVB-Defensive noch kein Mittel gegen Kane gefunden und sich als zahnloser Gegner präsentiert. Mit einem Dreierpack brachte er am 10. Spieltag 2023/24 beim 4:0 in Dortmund den Signal-Iduna-Park zum Schweigen.

Man darf gespannt sein, ob der Top-Torjäger der Bayern am Samstag seine Durststrecke beendet oder der BVB erneut Zähne zeigt.

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